Lichtmess am 2. Februar 2021

Lichtmess – Licht vertreibt dunkle Gedanken

Licht und Dunkel sind zwei Wirklichkeiten in der Natur und im Herzen von uns Menschen. Erleben wir Lichtmomente – in den Begegnungen, in der Schöpfung, im Glauben, dann sind wir glücklich. Die Frage: „Überwiegt bei uns das Licht oder das Dunkel?“ ist eine Licht-mess-Frage. Wir messen, ob das Licht oder das Dunkel überwiegt. Maria, die Gottesmutter erfuhr die Geburt ihres Kindes, die Verlässlichkeit des Josef, die Begegnung mit den zwei alten Menschen Hanna und Simeon im Tempel als sehr lichtvoll. Es gab auch viel Dunkel in ihrem Leben: Flucht nach Ägypten, Stehen unter dem Kreuz und vieles mehr.
Ein Lichtlein – Im Volksmund heißt es: „Wenn du meinst, es geht nicht mehr, dann kommt von irgendwo ein Lichtlein her.“ Das stimmt, wenn wir uns dafür öffnen und uns nicht abkapseln. Licht kommt aus Begegnungen. Die jetzige Krise erschwert Begegnungen. Sie sind aber möglich: in der Familie, teils im Beruf, in der Natur, am Telefon, über WhatsApp, bei Streaming-Konferenzen, durch das Schreiben eines Briefes. Das Licht, das daraus hervorgehen kann, vertreibt dunkle Gedanken, Nebel, die Weglosigkeit erzeugen, das Schwarz-Weiß-Malen. Wir brauchen Licht. Zu Lichtmess werden bewusst und schon über Jahrhunderte Kerzen gesegnet: Wetterkerzen, die wir bei Unwetter entzünden; Grabkerzen für liebe Verstorbene; Gebetskerzen für daheim und für den Altar; Tischkerzen für diverse Feierlichkeiten. Diese Segnung ist ein Ausdruck dafür, dass wir daran glauben, dass das Licht immer stärker ist als jedes Dunkel, dass es immer ein Licht gibt. Es kommt als Geschenk von oben. Es entfaltet sich zwischen uns und den Mitmenschen. Es erfüllt oft Gottes Schöpfung.

Pfarrer Peter Ferner


Lichtmess – Fest der Darstellung des Herrn

Vierzig Tage nach dem Weihnachtsfest gibt es mit Lichtmess, dem Fest der Darstellung des Herrn und des Tages des geweihten Lebens, noch einen Feiertag, der den Weihnachtsfestkreis im weiteren Sinn abschließt. Die kirchliche Feier dieses Festes geht auf das 4. Jahrhundert zurück, wo es in Jerusalem 40 Tage nach dem Feste der Erscheinung gefeiert wurde. Vom Osten kam dann das Fest wahrscheinlich um das 6. Jahrhundert nach Rom. Hier erhielt es mehr den Charakter eines Muttergottesfestes, während es im Morgenland als Fest des Herrn gefeiert wurde. Seit dem 2. Vatikanischen Konzil wird das Fest auch in der katholischen Kirche nach dem biblischen Zeugnis das Fest der „Darstellung des Herrn” genannt, dabei steht der Lobgesang des Simeon im Mittelpunkt (Lukasevangelium 2,22 – 32). Von den schimmernden Lichtern, die man an diesem Tage in unseren Kirchen bei der Kerzenweihe und der Prozession trägt, bekam das Fest den volkstümlichen Namen Lichtmess.

Lichtmess spielte im Leben der bäuerlichen Bevölkerung eine ganz große Rolle. Bis in unsere Tage hat sich da und dort der Lichtmessmarkt erhalten, wo vor allem Wachsstöcke, Kerzen und Wachsfiguren angeboten wurden. Früher brachte die Bäuerin das rohe Wachs zum Markt und tauschte es beim Wachszieher und Lebzelter gegen gebleichtes Wachs ein. Noch heute bringen die Gläubigen am Lichtmesstag zur Kerzenweihe ihren Hausbedarf an Wachs zum Segnen in den Gottesdienst mit.

Herzliche Einladung zur Kerzensegnung am 02.02. um 18:30 Uhr in den Dom
St. Jakob. Anschließend Lichterprozession durch die Pfarr- und Hofgasse zur Feier der Hl. Messe in die Hofkirche mit anschließendem Blasiussegen.

Aus der Homepage der Diözese Innsbruck – Dr. Heinz Wieser