Wort-Gottes-Feiern

Wort-Gottes-Feiern

Allem, was neu ist, nähern wir uns mit Vorbehalten oder mit Neugierde. Das gilt auch für die Wort-Gottes-Feiern im Westlichen Mittelgebirge. Wir feiern nun monatlich in jeder Pfarrei einen Wortgottesdienst. Geleitet werden diese von einem Team, das eigens dafür ausgebildeten wurde und das dafür eine bischöfliche Sendung erhalten hat. In vielen Pfarreien unserer Diözese sind Wortgottesdienste inzwischen eine selbstverständliche religiöse Feier. In manchen noch nicht.

Nicht nur der Priestermangel ließ die Liturgieverantwortlichen an die Einführung von Wortgottesdiensten denken, sondern auch und vor allem deswegen, weil die Gegenwart Jesu Christi im Wort grundsätzlich ein sehr hoher Wert ist. Jesus im Wort des Evangeliums stärkt zum Guten, gibt Heimat, wirft Licht auf unseren Weg und entfaltet Gemeinschaft. Christen, die im Glauben tief verwurzelt sein wollen, kommen ohne Wort Gottes nicht aus. Natürlich bleibt außer Frage, dass die Eucharistiefeier „d i e Quelle und d e r Höhepunkt“ des christlichen Lebens ist. In ihr sind das Wort Gottes und die Gegenwart Jesu Christi in der Eucharistie, im heiligen Brot, verknüpft.

Die Christinnen und Christen haben sich bei uns teils hauptsächlich an die heilige Messe gewöhnt. Sie tun sich schwer, zusätzliche Orte der Gottesbegegnung – wie den Wortgottesdienst – aufzusuchen. Zum größten Teil allerdings haben sie sich von der aber heiligen Messe entwöhnt, wenn wir bedenken, wie viele wirklich regelmäßig sonntags die heilige Messe mitfeiern. Es ist wie es ist. Wort-Gottes-Feiern wollen sehr kreativ, lebendig und ansprechend gestaltet werden und wollen helfen, Jesus ganz persönlich zu entdecken und das Christsein auf das  feste Fundament des Evangeliums zu stellen.

Ich danke allen, die Wortgottesdienste leiten und ich danke auch allen Christinnen und Christen, die Gott in den heiligen Wort-Gottes-Feiern und bei der heiligen Messe suchen, ihn für seine Menschenliebe loben und im Alltag den Frieden leben. Ich danke ihnen deswegen, weil wir als Glaubensgemeinschaft das gläubige Zeugnis der Mitchristinnen und Mitchristen brauchen. Zugleich bedarf es auch der tätigen Nächstenliebe, ohne die unser Christsein nur eine halbe Sache wäre.

Pfarrer Peter Ferner, Westliches Mittelgebirge