Mit Gott-Vertrauen das Neue Jahr beginnen!
Ein 9-Tage-Gebet (Novene) vom 1. bis 9. Jänner 2021
Du Gott des Friedens, am Beginn des neuen Jahres legen wir alles in deine Hand.
Angesichts von Ohnmacht und Nervosität, Unsicherheit und Fragen wagen wir Schritte des Vertrauens.
Von dir und nicht von einem blinden Schicksal wird unser Leben geleitet.
Erklärungen und Debatten über den Zustand der Welt greifen zu kurz.
Mit deinem Frieden wollen wir einen Weg der Zuversicht wählen.
Du Gott der Vergebung, hilf uns, auf deine leise Gegenwart zu achten, die uns begleitet.
Angesichts der Pandemie, die immer noch nicht besiegt ist,
widersagen wir der Versuchung, Schuldige zu benennen und uns
auf das Versagen von Menschen und Institutionen zu fixieren.
An deiner Hand wollen wir Wege der Versöhnung gehen,
bereit zu einer Umkehr des Herzens – im Denken, Reden und Tun.
Du Gott des Lebens, wir bitten für alle, die von Bitterkeit und Enttäuschung erfüllt sind.
Mit deiner heilsamen Nähe stärke alle Kranken und Leidenden.
Lehre uns in diesem neuen Jahr, mit Respekt und Wertschätzung
dem Leben in seiner Schönheit und Zerbrechlichkeit zu begegnen.
Aus Dankbarkeit für alles, was uns geschenkt ist, stärke unser
Mitgefühl und die helfende Kreativität für Bedürftige und Einsame.
Du Gott der Liebe, schenke uns Ausdauer im Guten, Trost in der Bedrängnis
und Geduld in den Herausforderungen dieser schwierigen Zeit.
Hilf uns, dich in allem zu suchen, zu finden und zu lieben.
Mit Jesus, unserem Herrn und Bruder, der den Tod besiegt hat,
bist du uns Zuversicht und immer neue Quelle tiefer Freude.
Wir vertrauen auf dich und die Geisteskraft deiner Liebe.
Amen.
1. JÄNNER (WELTFRIEDENSTAG)
Dein Herz sei stark und unverzagt! (Ps 31,25)
Jesus sagte: Frieden hinterlasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch; nicht,
wie die Welt ihn gibt, gebe ich ihn euch. Euer Herz beunruhige sich nicht und
verzage nicht. (Joh 14,27)
Der Friede Jesu ist ein Geschenk, das man nicht wie ein Konsumgut besitzt. Er ist
eine Befähigung, sich selbst zu geben, um Frieden zu stiften. Der Glaube an die
Botschaft Jesu verpflichtet uns, „Herz- und Handwerker des Friedens“ zu sein.
2. JÄNNER
Der HERR, dein Gott, ist überall mit dir. (Jos 1,9)
Der Täufer Johannes antwortete ihnen: Ich taufe mit Wasser. Mitten unter euch
steht einer, den ihr nicht kennt. (Joh 1,26f.)
Mitten in der Pandemie haben wir das neue Jahr begonnen. Finsternis weicht, wo
das sanfte, dankbare Lächeln eines Babys unser sorgenvolles Herz erreicht. Zukunft,
Hoffnung und Leben schauen uns an, aus den Augen des göttlichen Kindes – und aus
den Augen des lebendigen Christus, der mitten unter uns ist. Oft unerkannt.
3. JÄNNER
Auch wenn ich gehe im finsteren Tal, ich fürchte kein Unheil. (Ps 23,4)
Das wahre Licht, das jeden Menschen erleuchtet, kam in die Welt. Allen, die ihn
aufnahmen, gab er Macht, Kinder Gottes zu werden, allen, die an seinen Namen glauben. (Joh 1,9.12)
Zum Engel, der an der Pforte des neuen Jahres stand, sagte ich: Gib mir ein Licht, damit
ich sicheren Fußes der Ungewissheit entgegengehen kann. Aber er antwortete: Geh in
die Dunkelheit hinein und leg deine Hand in die Hand Gottes! Das ist besser als ein
äußeres Licht und sicherer als ein bekannter Weg. (Ein Christ aus China)
4. JÄNNER
Kommt alle zu mir, die ihr mühselig und beladen seid! (Mt 11,28)
Als Jesus sah, dass sie ihm folgten, fragte er sie: Was wollt ihr? Sie sagten zu
ihm: Rabbi, wo wohnst du? Jesus antwortete ihnen: Kommt und seht! Da gingen
sie mit ihm und sahen, wo er wohnte. (Joh 1,37-38)
„Ich lade jeden Christen ein, gleich an welchem Ort und in welcher Lage er sich
befindet, noch heute seine persönliche Begegnung mit Jesus Christus zu erneuern
oder zumindest den Entschluss zu fassen, sich von ihm finden zu lassen.“
(Papst Franziskus, Evangelii gaudium,3)
5. JÄNNER
Ich will euch eine Zukunft und eine Hoffnung geben (Jer 29,11)
Wir wollen nicht mit Wort und Zunge lieben, sondern in Tat und Wahrheit. (1 Joh 3,18)
„In dieser Zeit, in der das Boot der Menschheit vom Sturm der Krise gebeutelt wird,
ermöglichen uns das Ruder der Menschenwürde und der Kompass der sozialen Grundprinzipien
einen sicheren und gemeinsamen Kurs. Setzen wir uns dafür ein, eine Gemeinschaft zu bilden,
die aus Geschwistern zusammengesetzt ist, die einander annehmen und füreinander sorgen.“
(Papst Franziskus zum Weltfriedenstag 2021)
6. JÄNNER (EPIPHANIE)
Die auf den HERRN hoffen, empfangen neue Kraft. (Jes 40,30)
Der Stern zog vor ihnen her bis zu dem Ort, wo das Kind war. Sie gingen in das Haus und
sahen das Kind und seine Mutter; da fielen sie nieder und huldigten ihm. (Mt 2,9.11)
Du verborgener Gott, Dich suche ich: bewusst, in meinem Fragen und Forschen,
in meinen Gebeten und Diskussionen. Unbewusst, im Umgetrieben-Sein meiner
Sehnsüchte, im Hunger nach „Mehr“. Dich suche ich mit meinem unruhigen Herzen,
das erst zur Ruhe kommt, wenn es ankommt bei Dir. (aus Psalm 63, nach H. Arens)
7. JÄNNER
Gepriesen sei der Vater des Erbarmens und Gott allen Trostes. (2 Kor 1,3)
Jesus begann zu verkünden: Kehrt um! Denn das Himmelreich ist nahe. Er zog in
ganz Galiläa umher, lehrte in den Synagogen, verkündete das Evangelium vom
Reich und heilte im Volk alle Krankheiten und Leiden. (Mt 4, 16f.)
Viele Formen der Lieblosigkeit schleichen sich ganz still und leise ein. Sie trüben
unsere Beziehungen, machen uns empfindlicher, gereizter und nachtragend. Das
treffende Bild dafür sind verschmutzte Fensterscheiben. Sie werden verunreinigt
durch den alltäglichen Feinstaub. Lassen wir uns reinigen und heilen – für einen
neuen wertschätzenden Blick auf uns selbst und auf unsere Nächsten.
8. JÄNNER
Hilfe kommt vom HERRN, der Himmel und Erde erschaffen hat. (Ps 121,2)
Jesus nahm die fünf Brote und die zwei Fische, blickte zum Himmel auf, sprach
den Lobpreis, brach die Brote und gab sie den Jüngern, damit sie diese an die
Leute austeilten. Und alle aßen und wurden satt. (Mt 6,41f.)
Die Erde ist für alle da, denn wir Menschen kommen alle mit der gleichen Würde auf
die Welt. Unterschiede in Hautfarbe, Religion, Fähigkeiten, Herkunft, Wohnort und
vielen anderen Bereichen können nicht als Rechtfertigung für die Privilegien einiger
zum Nachteil aller geltend gemacht werden.
(Papst Franziskus, Fratelli tutti, 118)
9. JÄNNER
Nahe ist der HERR allen, die ihn rufen. (Ps 145,18)
Wir haben die Liebe, die Gott zu uns hat, erkannt und gläubig angenommen. Gott ist
die Liebe, und wer in der Liebe bleibt, bleibt in Gott und Gott bleibt in ihm. (1 Joh 4,16)
„Gott liebt den Menschen. Gott liebt die Welt. Nicht einen Idealmenschen, sondern den
Menschen, wie er ist; nicht eine Idealwelt, sondern die wirkliche Welt.
Was uns verabscheuungswürdig ist in seiner Widergöttlichkeit, wovon wir uns zurückziehen in Schmerz
und Feindschaft, das ist für Gott Grund unergründlicher Liebe.“ (Dietrich Bonhoeffer)