Liebe Gläubige!
Selten im Leben habe ich so oft an das Psalmwort gedacht: „Wer im Schutz des Höchsten wohnt und ruht im Schatten des Allmächtigen, der sagt zum Herrn: du bist für mich Zuflucht und Burg, mein Gott, dem ich vertrauen.“ (Ps 91)
Gottvertrauen, die Nähe Gottes suchen, ist wichtig. Die aktuelle Notlage, in der wir die Verwundbarkeit und Zerbrechlichkeit des Lebens besonders spüren, in der es keine gemeinschaftlichen Gottesdienste mehr geben kann, in der das Leben bei allen heruntergefahren wird, ruft uns zum persönlichen Gebet zuhause. Ich lade sehr ein, die stille Zeit auch zu nutzen, ins Gebet zu gehen und alles, was uns und andere heute bewegt, zu Gott zu bringen. „Ich habe das Schreien meines Volkes gehört“, sagte Gott zu Mose, als er sich anschickte, das geschlagene Volk in die Freiheit und Sicherheit zu führen.
Die Kirchen werden, um weiter öffentliche Orte des Gebetes zu haben, wie gewohnt zugänglich sein, damit die Gläubigen in Stille zum Allerheiligsten gehen können. Bitte aber keine Gebete in Gruppen organisieren! Begräbnisse finden ab sofort ohne Messe im Freien im engsten Familienkreis statt.
Gebet ist das eine. Sich selber und die anderen schützen, so gut es geht, ist das andere (Gottes und Nächstenliebe): Mit Seife die Hände waschen. Desinfektion. Keine direkten sozialen Kontakte pflegen. Das wisst ihr ja. Es geht einfach um die Befolgung aller Anordnungen und Hinweise, wie wir sie in den offiziellen Medien von den Verantwortlichen des Staates hören. Wer diese befolgt, erfüllt das Gebot der Zeit.
Es werden ab sofort auf Anordnung der Regierung bis keine öffentlichen Gottesdienste mehr stattfinden, keine Taufen, keine Hochzeiten, keine Andachten. Was das für die Erstkommunionen und Firmungen heißt, wird demnächst bekannt gegeben. Auch alle Treffen von Gruppen sind stillgelegt. Das Pfarrbüro ist geschlossen. Wir werden allerdings telefonisch für alle Anliegen zur Verfügung stehen. Wir bitten darum, mit Messstipendien und nicht dringenden Verwaltungsangelegenheiten abzuwarten, bis sich die Lage beruhigt hat und eine Planung wieder möglich ist. Auf der Website des Seelsorgeraums, den Pfarrbüros und an den Anschlagtafeln (bzw. Kirchtüren) haben wir die Kontakte für dringende Fälle oder Gespräche bekannt gegeben:
Für seelsorgerliche Anliegen steht Pfarrer Peter Ferner unter der Nummer 0676 8730 7290 zur Verfügung.
Für alle anderen Anliegen steht der Pfarrökonom Alexander Haun-Holzmann unter der Nummer 0676 8730 7288 zur Verfügung.
Wir überlegen, alten Menschen beim Einkaufen behilflich zu sein, indem wir das, was sie brauchen, bis zur Tür bringen.
Die Telefonseelsorge ist unter der Nummer 142 für euch erreichbar.
Wir wollen trotz Einschränkungen miteinander verbunden bleiben! Ausdrücklich schlage ich vor, am Abend um 20 Uhr, beim Betläuten, bewusst im Gebet aneinander zu denken.
Ich werde in der Widums Kapelle täglich stellvertretend für alle die heilige Messe feiern und euch alle mit einschließen. Täglich auch segne ich mit der Monstranz die Dörfer des Seelsorgeraumes, alle eure Liebe und die Menschen, die Gottes Hilfe besonders brauchen.
So schließe ich heute mit diesem Segen: „Der Herr segne euch und behüte euch, der Herr lasse sein Angesicht über euch leuchten und sei euch gnädig. Er wende euch sein Angesicht zu und schenke euch Schutz, Gesundheit und Frieden. So segne euch und alle der Dreifaltige Gott: der Vater, der Sohn und der Heilige Geist.“
Herzliche Grüße Pfarrer Peter Ferner